Dazu schrieb ich, dass ich gemeinsam mit meiner Freundin Kari im nächsten Jahr ein "Temperatureblanket" häkeln möchte. Und plötzlich regnete es Fragen:
Was ist das?
Wie geht das?
Kann ich mitmachen?
Damit hatte ich nicht gerechnet, vor allem, da ich bis dahin sicher war, dass fast alle außer mir die Idee dahinter schon längst kannten. Vor allem die Bitte, mitmachen zu dürfen ließ mich nicht mehr los. Einen richtigen Crochet-Along möchte ich nicht starten, da ich ja selbst bei diesem Projekt totale Anfängerin bin. Aber Mithäkler zu haben und die mich motivieren- das finde ich natürlich toll! Und bestimmt werden im Laufe des Projekts viele Fragen auftauchen, bei denen man sich gegenseitig unterstützen kann.
Aber Moent: Welches Projekt denn eigentlich? Die wichtigste Frage ist schließlich:
Was genau ist eine Temperaturdecke?
Eine Temperaturdecke, oder auch Temperatureblanket oder Temperatureafghan ist eine Decke, die man im Laufe eines Jahres strickt oder häkelt. Und zwar jeden Tag ein bisschen. Dazu legt man zu Beginn verschwiedene Farben für unterschiedliche Temperatursprünge fest, also z.B. Eisblau für alles unter 0°C, Vergiss-mein-Nicht-blau für 0-5°C und so weiter. Hier mal für Euch meine Farbkarte:
Und jeden Tag schaut man aufs Thermometer und häkelt z.B. eine Reihe in eben dieser Farbe. Natürlich kann man auch stricken.Und auch auf Reihen ist man nicht festgelegt, möglich wären z.B. auch Chevrons oder Granny Squares.
Ich selbst habe mich für Reihen entschieden, welche ich im "Moss Stitch" häkeln werde.
Wichtig ist, dass man sich immer genau an die Temperatur hält, also nicht einfach die Farbe wechselt, weil es einem in dem Moment hübscher vorkommt. So hat man am Ende eine schöne, große Decke, die das vergangene Jahr repräsentiert.
Klingt eigentlich ganz einfach und ist es an sich auch. Dennoch muss man ein paar Entscheidungen treffen und ich erzähle Euch jetzt mal genau meinen Plan.
Welches Garn nehme ich?
Ich habe mich für dieses hier entschieden. Es ist schön weich, dennoch waschbar und sogar für den Trockner geeignet. Dazu ist der Preis pro Knäuel noch im Rahmen. Ein großer Nachteil sind allerdings die hohen Versandkosten (der Shop sitzt in England). Deshalb haben Kari und ich gleich je zwei Knäuel bestellt und uns den Versand geteilt. Das fiese ist ja, dass man zu Beginn des Jahres keine Ahnung hat, wie das Jahr so wird, also ob ich eher viel Dunkelrot oder doch mehr hellblau brauche.
Bei den Farben habe ich mich ziemlich schwer getan, vor allem, da ich ja kein orange mag. So hatte ich mich erst für eine Decke nur in Erdtönen entschieden um im letzten Moment dann doch noch umzuschwenken. Letztendlich war es mir dann doch wichtig, dass schon an den Farben ersichtlich wird, ob der tag eher warm oder kalt war. deshalb halte ich mich auch nicht exakt ans Regenbogenspektrum, sondern habe die Reihenfolge frei nach meinem Gefühl festgelegt. Und anstatt orange ist es ein dunkler Goldton geworden.
Wieviele Maschen schlage ich an?
250. Einfach weil ich hoffe, dass die Proportion der Decke mir danach gefällt. Bei nur 100 Maschen hätte ich am Ende einen schmalen Teppich, bei 350 fast ein Quadrat.
Kurz hatte ich überlegt, diagonal zu stricken, also immer z.b. 150 Maschen pri Farbe, aber eben so, dass sie später quer durch die Decke gehen. was mich davon abhielt ist einfach die Tatsache, dass ich bei dieser Technik immer mitzählen müsste. Jetzt häkle ich ganz langweilige, gerade Reihen, aber dafür kann ich mich nicht so leicht vertüddeln und außerdem wird die Decke mir am Ende auch so bunt und wild genug sein.
Welche Nadel nehme ich?
Falls auch ihr Euch die Frage stellt, empfehle ich Euch ganz dringend, ein paar Teststücke zu häkeln, und zwar aus dem Muster, welches später auch Eure Decke hat.
So stellt ihr schnell fest, wie sich Eure Decke später anfühlen wird und ihr könnt entscheiden, wie locker bzw. fest die Maschen sein sollen. Ja, es ist ein winziges bisschen Arbeit, aber an Eurer Decke werdet ihr ein ganzes Jahr häkeln! Da soll sie doch perfekt werden, oder?
Und dann die für mich schwerste Frage:
Welche Temperatur?
Klassisch nimmt man die Tages-Höchsttemperatur. Aber für mich würde sich das Ergebnis dann nicht wie MEINE Decke anfühlen. Gestern z.B. waren es tagsüber nur Minusgrade mit Schneeund abends um 8 hatten wir plötzlich Tauwetter. Hätte ich also nach einem eiskalten Schneetag die Farbe für 4° verhäkeln sollen? Neeee... blöd!Wie dann? Immer zur Gleichen Tageszeit auf die Uhr zu gucken macht für mich schon mehr Sinn, allerdings zweifle ich daran, dass ich da jeden Tag dran denke. Ich habe die für mich perfekte Lösung gefunden:
Die durchschnittliche GEFÜHLTE Temperatur. Diese wird bei den meisten Wetter-Apps mit angegeben. Ich möchte gerne durchs ganze Jahr ein und die selbe App nutzen, habe mich aber noch nicht festgelegt.
So!
Die Wolle liegt bereit, der Minikalender*, in den ich jeden Tag die Temperatur eintragen will, falls ich nicht zum Häkeln komme, ist gekauft und jetzt heißt es nurnoch warten, bis ich am 1.1. endlich anfangen kann. Bzw. in meinem Fall am 3.1., falls ich mich entscheide, meine Häkelsachen nicht mit in den Urlaub zu nehmen.
Wer von Euch möchte denn mitmachen?
F2
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